Meine Zeit in Pune nähert sich langsam dem Ende und meine Wunschliste ist noch endlos lang. In Maharastra gibt es neben den eigentlichen Hightlights Mumbai und Pune, auch die im Norden liegenden Höhlen von Ellora und Ajanta. Bisher habe ich erfolgreich einen Ausflug dahin vor mir hergeschoben, doch nun sind Freunde hingefahren und alle Ausreden zwecklos.
In der Nacht fuhren wir mit dem Bus von Pune ins 250 km entfernte Ajanta und trafen kurz vor 8 auf dem Parkplatz vor den Höhlen ein. Nach einer Stunde haben endlich die Tore geöffnet und wir konnten das U-förmige Tal nahe Ajanta betreten. Das Gebiet wurden vor 2000 Jahren von Buddhisten bewohnt und um ihren Gott Buddha zu huldigen, meißelten sie 29 Höhlen in die Felsen. Für jede Höhle benötigten sie ungefähr 30 Jahre Bauzeit und die Letzte konnte auf Grund von Krieg und Vertreibung nicht fertig gestellt werden. Die Höhlen betritt man durch eine schmale Tür und gelangt so in eine großen Halle, an deren Ende sich eine in Stein gemeißelte Figur von Buddha befindet. Säulen an beiden Seiten bilden eine Art Mittelschiff und stützen so die Decke ab. Im Seitenschiff befinden sich an der Wand gut erhaltene Malereien, die durch große Glassscheiben vor Kritzeleien geschützt werden. In einer Höhle würdigen ein chinesischer und ein römischer Soldat Buddha, was auf eine große Reichweite der damaligen Handelsbeziehungen in dieser Region hindeutet. In den Höhlen riecht es nach Chemikalien von den laufenden Restaurierungsarbeiten und nach Fledermaus Exkrementen. In der stickigen Hitze schleppten wir uns von Höhle zu Höhle und trafen dabei sogar auf eine Schlange, die schnell das Weite suchte.
Am Abend haben wir den Bibi-ka Maqbara besucht, einer kleinen Nachbildung des Taj Mahals. Dieser wurde 1679 vom Namensgeber der Stadt „Muhammad Aurangzeb Alamgir“ errichtet und dient als Mausoleum für seine verstorbene Lieblingsfrau. Unsere Amerikaniner trafen vor dem Mausoleum auf ein Gruppe von indischer Englisch Lehrern und selbst nach 30 Minuten „Small Talk“ wollte sie unsere Amis immer noch nicht gehen lassen. Unseren knurrenden Mägen konnte sie dann umstimmen und wir haben uns in einem Restaurant sehr gut bekochen lassen. Für die Nacht im überteuerten Sterne Hotel bezahlten wir ca. 10€ pro Kopf und mussten mit einer Haverie im Bad leben, dafür gab es aber warmes Wasser. Aber gut, wer 10€ für teuer hält, hat sie eh nicht mehr alle.
Ellora lag ca. 30 km von unserer Unterkunft entfernt und die Höhlen stammen aus dem 5-10 Jahrhundert n. Chr. Die Höhlen unterteilen sich in eine buddhistischen, hinduistischen und jainistische Gruppe. Besonders beeindruckend war in Ellora der Kailasa-Tempel. Dieser befand sich hinter einer Felsspalte und hat eine beeindruckende Seitenlänge von 46m. Um diesen zu bauen mussten 150.000 bis 200.000 t Stein abgebaut und bewegt werden. Ich hoffe die Bilder verschaffen euch einen kleinen Eindruck, wenn nicht müsst ihr einfach hinfahren und selbst stauen.
Die Höhlen von Ellora und Ajanta wurden 1983 von UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Ich kann nicht genau sagen warum, aber mir haben die Höhlen von Ellora besser gefallen. Zum einen waren die Händler nicht so zahlreich und aufdringlich und zum anderen war die Architektur beeindruckender. In Ajanta wiederum hat mich die grüne Natur und die vielen kleinen Wasserfälle beeindruckt.
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