Montag, 9. März 2009

Party zum 10. Geburtstag von Extentia

Am Freitag waren alle Mitarbeiter zur großen Geburtstagsfeier von Extentia eingeladen. Die Vorbereitungen liefen die ganze Woche und jeder Mitarbeiter wurde darin miteinbezogen, sogar die Direktoren und Projektleiter waren mit Luftballon aufblasen, Dekorieren und basteln beschäftigt. Das ließ Großes vermuten ...

Nach einem kurzen Mittagessen fuhren wir in unsere Wohnung und zogen uns für die Feier um. Die Party stand unter dem Motto „Silver and Blue“ (für die Unternehmensfarben) und alle Gäste sollten ihr Outfit mottogerecht auswählen. Eigentlich hatte ich bei meinem Outfit an Blue Jeans und ein elegantes silbernes/graues Tuch gedacht, aber mein Kollege (der aus Zeitgründen für uns shoppen war) schmückte mich dann mit einer langen silbernen Girlande und ich fühlte wie ein Weihnachtsbaum.




Die Feier begann gegen 18 Uhr im Poona Club, ein Privatclub in der Nähe der MG Road mit riesigem Außenbereich für Feiern, Hochzeiten und Geburtstage. Zu Begin waren erst ca. 150 Gäste anwesend obwohl über 300 erwartet wurden, aber that is India ;)

Das Bühnenprogramm eröffnete eine der Direktorinnen mit einer kurzen Ansprache und einem Musikkünstler, der zwei Lieder aus den indischen Charts vorspielte. Noch kenne ich keinen Song, ich denke aber, es wird nicht lange dauern und ich kann die ersten Lieder mitsummen.

Anschließend wurden Urkunden für die Sportliche Aktivitäten verteilt, die in regelmäßigen Abständen von der Firma veranstaltet werden. So hat mein Projektleiter aus dem PHP-Advertising Projekt Dinesh eine Urkunde für seine Leistungen beim Fußball und beim Tischtenns erhalten.

Nach einem Sketch folgte wieder ein musikalischer Beitrag mit Filmmusik, zum großen Teil aus indischen Filmen. Ich erkannte nur den Song von Titanic, aber dieses Versäumnis gehe ich in nächster Zeit ebenfalls an.


Im nächsten Beitrag vertonten die Mitarbeiter Filme aus Bollywood neu und änderten die Dialoge ab. Leider verstehe kein Wort und konnte nur nichtsahnend mitlachen, weil es teilweise sehr lustig klang und mich die lachenden Kollegen sehr amüsierten.

Anschließend ging es weiter mit kulturellen Tänzen aus den unterschiedlichen indischen Regionen. Mein Glück war, dass ich in der Nähe von meinem Kollegen Pradeep saß, der mir sogleich erklärte aus welchem Teil von Indien der Tanz kommt. Da einige Mitarbeiter nicht aus Pune und Umgebung kommen, applaudierten und pfiffen sie bei den Tänzen aus ihrer jeweiligen Region. Bei den Tänzen aus Maharastra war die Stimmung natürlich am kochen.

Mit den Tänzen endete das Bühnenprogramm und das Buffet wurde eröffnet. Zu Reis, frischem Gemüse und indischem Brot (Roti, Chabati, Papadam) gab es Munton Bariyani (scharfer Reis mit Gemüse und Fleisch) und ein Chicken-Curry. Das Essen schmeckte mir super, nur ließen meine Manieren zu wünschen übrig. Padreep meinte während des Essens zu mir: „Sebastian, in India you only eat with one hand“ (In Indien wird mit nur einer Hand gegessen). Nach einem vielseitig gefüllten Teller (40 cm Durchmesser) gönnte ich mir gegen jede gesunde Vernunft noch einen Nachtisch aus Gulab Jamun (süßer Milchteig frittiert) und Schokoladenkuchen.

Die meisten Kollegen waren in der Zeit, wo ich mich über das Buffet hermache, mit Tanzen beschäftigt. Die Tanzfläche war sehr gut gefüllt und es wurde so getanzt, wie wir Europäer es aus den Bollywoodfilmen kennen. Der DJ machte allerdings nach einer Stunde die Musik aus und auch die Bar schloss. In dieser Region müssen alle Geschäfte und Gastronomien nach 23:30 Uhr schließen. Das sorgte für ein frühes Ende und es stand ja noch die Rishawfahrt zurück in unsere Wohnung an.


Vor dem Club konnten wir nach kurzer Zeit zwei Rickshawen stoppen, die uns mitnehmen wollten. Zwei von meinen Mitbewohner fuhren einen Umweg über den Koregeon Park, um noch einen Freund abzuholen. Ein Kollege und ich nahmen die zweite Rickshaw und fuhren direkt zur Wohnung. Mein Fahrer will uns nach kurzer Verhandlung für den doppelten Preis auf dem Taxermeter bis nach Hadapsar bringen. Für diese Uhrzeit war es ein guter Preis, nur stellte sich am Ende heraus, dass er den Weg nur ansatzweise kennt und am Ende an jeder Kreuzung einen anderen Fahrer nach dem Weg fragen muss. Irgendwann erkenne ich die Gegend wieder und wir bitten ihn anzuhalten. Nach kurzer Diskussion bekommt er weniger als vereinbart und wir liefen die restlichen 500m nach Hause.

Zu Hause empfingen uns schon die Anderen mit gekühlten Getränken und schüttelnden Köpfen. Ein dennoch schöner indischer Abend findet gegen 2 Uhr sein Ende.